Mammuts — Giganten der Eiszeit
Das Ende des Mammuts ist wieder ein Stück rätselhafter geworden
Eine Theorie besagt, dass die letzten Wollhaarmammuts auf der Wrangelinsel vor 3600 Jahren genetischer Verarmung zum Opfer fielen. Eine neue Studie zieht dies in Zweifel
Im ausgehenden 17. Jahrhundert vor Christus geht im Alten Ägypten das Mittlere Reich zu Ende, die Hyksos stehen fast schon vor der Tür. Im Zweistromland erleben die Babylonier dagegen ihre erste Blütezeit, auf Kreta werden die großen minoischen Paläste nach einem Erdbeben gerade wieder aufgebaut. Und im Norden Sibiriens sterben die letzten Wollhaarmammuts der Erde.
Das Bild von einem Mammut neben den ägyptischen Pyramiden erscheint zwar wie eine irreale Szenerie, aber es ist keineswegs anachronistisch. Während das Mammuthus primigenius, das Wollhaarmammut, vor 11.000 Jahren am Ende des letzten eiszeitlichen Kälteeinbruchs aus Europa verschwand, konnten sich in anderen Teilen der Welt für eine Weile noch Restbestände erhalten.
Vor 15.000 Jahren wurde unser Planet von Millionen von Mammuts bewohnt. Ihre Vorfahren zogen in einer viel früheren Epoche aus den Savannen Afrikas nach Norden und breiteten sich über weite Teile der Erde aus. Diese Wanderbewegung begann in einer wärmeren Klimaphase, sodass die Lebewesen mit Beginn der Eiszeit eine der größten Anpassungsleistungen der Erdgeschichte vollbringen mussten. Dick Mol, der weltberühmte Experte für Mammuts, verfolgt die ursprünglichen Mammuts bis nach Namibia zurück, durchsucht den Grund der Nordsee nach Mammutfossilien und gräbt mit Hilfe von Goldgräbern im Norden Kanadas perfekt erhaltene Mammutknochen aus Dauerfrost.
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