¡Que viva México! Sergei Michailowitsch Eisenstein

¡Que viva México! Sergei Michailowitsch Eisenstein

ist ein unvoll­ende­ter Film von Ser­gei Eisen­stein, der zwi­schen 1931 und 1932 gedreht wur­de. Der Film wur­de als umfas­sen­des Bild des Lebens in Mexi­ko in ver­schie­de­nen Epo­chen und unter ver­schie­de­nen Gesell­schafts­sys­te­men kon­zi­piert. Eisen­stein for­mu­lier­te die Idee des Films wie folgt: ¡Que viva Méxi­co! ist die Geschich­te der kul­tu­rel­len Ver­schie­bun­gen, nicht ver­ti­kal, in Jah­ren und Jahr­hun­der­ten, son­dern hori­zon­tal, in der Rei­hen­fol­ge des geo­gra­phi­schen Zusam­men­le­bens unter­schied­lichs­ter Kul­tur­stu­fen neben­ein­an­der — ein Allein­stel­lungs­merk­mal Mexi­kos, wo Pro­vin­zen regie­ren­den Matri­ar­chats ( Tehuan­tepec) Grenz­re­gio­nen des Kom­mu­nis­mus, die in der Revo­lu­ti­on der 1910er Jah­re fast erreicht wur­den (Yuca­tan, Zapa­tis­mus usw.).

Die Ent­ste­hung von Long Live Mexi­co hat eine fas­zi­nie­ren­de Geschich­te. Im Herbst 1929 ging eine Grup­pe sowje­ti­scher Fil­me­ma­cher unter der Lei­tung von Eisen­stein nach Hol­ly­wood, wo sie die Tech­nik des Ton­ki­nos erler­nen und einen Film für Para­mount Pic­tures pro­du­zie­ren soll­ten. Ame­ri­ka­ni­sche und mexi­ka­ni­sche Freun­de, dar­un­ter die berühm­ten Künst­ler Die­go Rive­ra und David Siquei­ros, die Schrift­stel­ler Theo­do­re Drei­ser und Upt­on Sin­clair, boten Eisen­steins Grup­pe eine auf­re­gen­de Idee mit der Finan­zie­rung, einen Spiel­film über das Leben in Mexi­ko zu drehen.

In sei­ner ursprüng­li­chen Form bestand der Film aus zwei Novel­len, San­d­un­ga und Maguey, und drei Epi­so­den, die die Novel­len umrahm­ten, dem Pro­log, den spa­nisch-katho­li­schen Mexi­ko-Sze­nen und dem Epilog.

Der Pro­log zeigt Sze­nen aus dem alten Mexi­ko, Tem­pel und Pyra­mi­den. San­d­un­ga ist eine idyl­li­sche Novel­le über das matri­ar­cha­li­sche vor­ko­lo­nia­le Mexi­ko. Die Hand­lung ent­fal­tet sich lang­sam um ein jun­ges indi­sches Paar. Die­se Novel­le wur­de in Oaxa­ca gedreht.

Als nächs­tes wird der Zuschau­er Mexi­ko nach der spa­ni­schen Erobe­rung vor­ge­stellt, die ver­schwen­de­ri­sche Fest­lich­kei­ten und die Ver­eh­rung der Hei­li­gen Jung­frau mit sich brach­te. Eisen­stein gelang es, die Fei­er­lich­kei­ten zum 400. Jah­res­tag der wun­der­ba­ren Iko­ne Unse­rer Lie­ben Frau von Gua­d­a­lu­pe, der Schutz­pa­tro­nin Mexi­kos, zu fil­men. Er stell­te hier die Selbst­quä­le­rei von Büßern, Pil­ger­pro­zes­sio­nen, reli­giö­se Tän­ze und Stier­kämp­fe dar.

Die zwei­te Novel­le heißt Maguey, Aga­ve-Maguey-Saft wird zur Her­stel­lung von Pul­que ver­wen­det. Die Novel­le spielt auf einer Maguey-Plan­ta­ge wäh­rend der Dik­ta­tur von Porf­irio Diaz. Dem Publi­kum wer­den Bil­der von der har­ten Arbeit und dem Lei­den der Peons prä­sen­tiert. Ein betrun­ke­ner Gast des Haci­en­da-Besit­zers nimmt ihm das gelieb­te Mäd­chen von Peon Sebas­ti­an weg. Doch der Peon beschließt, sich zu rächen und brennt mit Hil­fe sei­ner drei Freun­de das Anwe­sen des Besit­zers nie­der. Die Peons wer­den jedoch gefan­gen und am Ende mit einer schmerz­haf­ten Hin­rich­tung enden, bis zum Hals im Sand ver­gra­ben und von Pfer­den zer­tram­pelt. Die letz­te und kul­mi­nie­rends­te Novel­le, Sold­ade­ra, die sich um die mexi­ka­ni­sche Revo­lu­ti­on dreht, war noch nicht fer­tig. Wie vom Regis­seur kon­zi­piert, wür­de es die Geschich­te eines Mäd­chens namens Pan­cha erzäh­len, der Frau eines Sol­da­ten der Ver­fas­sungs­ar­mee von Venus­tia­no Car­ran­za. Zusam­men mit den ande­ren Sol­da­ten­frau­en, Sold­ade­ras, die Essen für die Trup­pen kochen und die Ver­wun­de­ten ver­sor­gen, beglei­tet sie ihren Mann auf den Feld­zü­gen. Ihr Mann wird auf dem Schlacht­feld getö­tet und Pan­cha wird die Frau des Fein­des – ein Sol­dat, der auf Zapa­tas Sei­te kämpft. Es stellt sich her­aus, dass Pan­cha nicht nur den Ehe­mann wech­selt, son­dern sich auch einer ande­ren Armee anschließt, mit der sie Mexi­ko-Stadt betritt, nach­dem sie sich Vil­las Trup­pen ange­schlos­sen hat. Auf die­se Wei­se ver­kör­pert Pan­cha Mexi­ko selbst, ange­trie­ben vom Bru­der­krieg zwi­schen den ver­schie­de­nen revo­lu­tio­nä­ren Kräf­ten. Die­se Novel­le wür­de somit eines der The­men des Films – die Bezie­hung zwi­schen einem Mann und einer Frau – von einem hei­te­ren Zeit­ver­treib in der vor­ko­lo­nia­len Ära über den Kampf für ihre Rech­te in der feu­da­len Ära bis hin zum letzt­end­li­chen Schul­ter­kampf abrun­den. Schul­ter in der Revolution.

Die letz­te Fol­ge soll­te ein Epi­log sein, um den Tag der Toten zu fei­ern. Der Betrach­ter sieht eine Para­de von Men­schen in Ske­lett­kos­tü­men. Es gibt Schä­del in Drei­spitz von Gene­rä­len und Minis­tern, Schä­del in Top­pern und Ske­let­te in Bischofs­ge­wän­dern. Men­schen in Toten­mas­ken tan­zen zu den Klän­gen der Rum­ba. Aber sie neh­men ihre Mas­ken ab, und wir sehen die Gesich­ter von Kin­dern, Peons und Arbeitern.

Zu ver­schie­de­nen Zei­ten wur­den 80.000 Meter Film­ma­te­ri­al, das von Eisen­steins Grup­pe gedreht wur­de, in Spiel­fil­me wie Don­ner über Mexi­ko und Zeit unter der Son­ne geschnit­ten. Aus­ge­wähl­tes Film­ma­te­ri­al wur­de in ver­schie­de­nen Fil­men ver­wen­det, dar­un­ter Viva, Vil­la! 1955 schenk­te Sin­clair das gesam­te Nega­tiv der Samm­lung des Muse­um of Modern Art in New York. Auf­grund der Pro­ble­me von Ser­gej Eisen­stein mit den sowje­ti­schen Behör­den und ins­be­son­de­re mit Sta­lin sahen die sowje­ti­schen Zuschau­er Lang lebe Mexi­ko! Erst nach dem Tod des Regis­seurs im Jahr 1979 bear­bei­te­te Eisen­steins Co-Regis­seur Gri­go­ri Alex­and­rov eine Ver­si­on, die der ursprüng­li­chen Idee nahe kam.

Bau­jahr: 1932, 1978 Regie: Ser­gei Eisen­stein, Gri­go­ri Alex­and­rov, Niki­ta Orlov

Geschrie­ben von: Gri­go­ry Alex­and­rov, Ser­gei Eisen­stein Kame­ra: Edu­ard Tis­se, Niko­lai Olo­novs­ky Musik: Yury Yakhushev

Pro­duk­ti­ons­de­si­gner: Yury Sobolev

Dar­stel­ler: Ser­gei Bond­arch­uk (Voice­over), Gri­go­ry Alex­and­rov (Cameo)

Ser­gei Michai­lo­witsch Eisen­stein (rus­sisch Сергей Михайлович Эйзенштейн, wiss. Trans­li­te­ra­ti­on Ser­gej Michaj­lo­vič Ėjzenš­te­jn; * 10. Janu­ar­jul. / 22. Janu­ar 1898greg. in Riga, Rus­si­sches Kai­ser­reich; † 11. Febru­ar 1948 in Mos­kau, Sowjet­uni­on) war ein sowje­ti­scher Regis­seur. Sei­ne berühm­tes­ten Wer­ke sind die Revo­lu­ti­ons­fil­me Pan­zer­kreu­zer Potem­kin und Oktober.

Wikipedia Ser­gei Michai­lo­witsch Eisen­stein de

Wikipedia Ser­gei Eisen­stein en

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