Warum Kartographen Kalifornien einst für eine Insel hielten

Warum Kartographen Kalifornien einst für eine Insel hielten

Das Wort Kali­for­ni­en stammt aus einem 1510 ver­öf­fent­lich­ten Roman mit dem Titel Ser­gas de Esp­lan­dián . In die­sem Buch bezieht es sich auf „eine Insel, die von schwar­zen Frau­en bevöl­kert ist, ohne dass es dort Män­ner gibt. Auf der gan­zen Insel gab es kein ande­res Metall als Gold.“ Die ver­lo­cken­de Beschrei­bung des Autors Gar­ci Rodrí­guez de Mon­tal­vo über Kali­for­ni­en – sowie über die „schö­nen und robus­ten Kör­per“ sei­ner Frau­en – mach­te spa­ni­sche See­fah­rer neu­gie­rig dar­auf, inwie­weit es auf der Rea­li­tät beru­hen könnte.

Der Kon­quis­ta­dor Hernán Cor­tés scheint die ers­te pro­mi­nen­te Per­sön­lich­keit gewe­sen zu sein, die die Anzie­hungs­kraft Kali­for­ni­ens gespürt hat. Und er war sicher­lich nicht der letz­te, obwohl er es nie ganz geschafft hat­te, den Ort fest­zu­na­geln. Spa­ni­ens lei­den­schaft­lichs­te Kali­for­ni­en-Enthu­si­as­ten hiel­ten so fest an der Vor­stel­lung, dass es eine Insel sei, dass es sich auch in ande­ren Tei­len Euro­pas und schließ­lich bis nach Lon­don aus­brei­te­te. Mit der so legi­ti­mier­ten Wahr­neh­mung erschien Kali­for­ni­en auf Kar­ten, die bis nach Japan gedruckt wur­den, von der nord­ame­ri­ka­ni­schen Küs­te getrennt. Har­ris schreibt der „mythi­schen Anzie­hungs­kraft“ Kali­for­ni­ens damals wie heu­te zu, dass es „ein Ort ist, an dem Men­schen hin­ge­hen, um groß zu träu­men“ – und oft „um Träu­men nach­zu­ja­gen, die in kei­nem Sinn für Rea­li­tät begrün­det sind“. Glück­li­cher­wei­se lebt er selbst in Washing­ton DC, wo Wahn­vor­stel­lun­gen völ­lig unbe­kannt sind.

Die wah­ren Bun­des­staa­ten Kaliforniens

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The Mystery of Chaco CanyoThe Mystery of Chaco Canyon Wendy Carlos

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